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Nina

    «Ich schätze das Leben und die Menschen um mich herum heute noch viel mehr.»

    Betroffene, *1985
    Wohnhaft im Kanton Zürich

    Nina abends in der Stadt am Fluss sitzend

    Die Diagnose, die mein Leben veränderte, lautet: Hirnschlag. Mit 27 Jahren wurde ich buchstäblich vom Schlag getroffen. Es war ein Schock, der mich aus meinem Alltag riss.

    Ich war fit, unternehmungsfreudig und genoss einen Urlaub mit einer Freundin an den Ufern des wilden Atlantiks. Doch bereits kurz nach der Ankunft auf dem Campingplatz begannen meine Probleme. Als ich mich im engen Wohnmobil bückte, durchfuhr mich ein heftiger Schmerz im Nacken. Alles drehte sich, mir wurde schlecht, ich musste mich übergeben. Zuerst dachte ich an eine Lebensmittelvergiftung, aber es war mehr als das. Die Kopfschmerzen verschlimmerten sich, ich musste erneut erbrechen und wurde beinahe ohnmächtig. Trotz Vermutungen über eine Lebensmittelvergiftung war etwas Ernsthafteres im Spiel. Als wir schliesslich zurück in die Schweiz fuhren und ich ins Spital kam, erhielt ich die Diagnose Hirnschlag. Ich wurde sofort ins Stroke Center verlegt, doch für eine sofortige Notfallbehandlung war es zu spät.

    Die erste Nacht nach der Diagnose war für mich die schwierigste. Ich erinnere mich noch gut an die vielen Fragen, die mir durch den Kopf gingen – Fragen über meine Zukunft und sogar, ob ich überhaupt überleben würde. Doch ich habe mit der Zeit gelernt, dass es Wege gibt, schwierige Momente anders anzugehen. Ich griff auf Techniken aus der Psychologie zurück, um meine Ängste zu bewältigen und eine positive Einstellung zu bewahren.

    Zwei Monate lang verbrachte ich in der Rehaklinik, und ich kann ehrlich sagen, dass es keine leichte Zeit war. Ich hatte mit Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und einer starken Müdigkeit zu kämpfen. Besonders die Müdigkeit begleitete mich noch viele Monate, selbst nach meiner Entlassung. Ausserdem war ich als junge Frau mit einem Hirnschlag sehr allein. 

    Der Rehalltag und die Therapien waren herausfordernd, aber sie erwiesen sich als wirkungsvoll. Ich fühle mich unglaublich dankbar, dass ich keine kognitiven Einschränkungen habe und schnell wieder in das Arbeitsleben zurückkehren konnte. Dies ist keine Selbstverständlichkeit.

    Die Bedeutung der Aufklärung liegt mir sehr am Herzen. Heute, Jahre später als Mutter und aktiv im Arbeitsleben, engagiere ich mich im Betroffenenrat der Schweizerischen Herzstiftung. Mir liegt viel daran, das Bewusstsein für den Hirnschlag zu schärfen und anderen Betroffenen zu helfen. Es ist wichtig, dass die Gesellschaft sensibilisiert wird, dass diese Erkrankung auch junge Menschen treffen kann.

    Der Weg der Genesung nach einem Hirnschlag hat mir gezeigt, dass die Unterstützung durch Gemeinschaft und Familie von unschätzbarem Wert ist und es wichtig ist, über Gefühle und Ängste zu sprechen. Ich schätze das Leben und die Menschen um mich herum heute noch viel mehr. Als Naturmensch finde ich im Wald oder am See nicht nur Ruhe und Inspiration, sondern auch eine Quelle der Kraft, die mich dazu motiviert, mein Leben aktiv und positiv zu gestalten.

    Diagnose

    • Hirnschlag

    Themen

    • Administratives
    • Beruf
    • Erschöpfung
    • Familie
    • Kommunikation Umfeld
    • Krankheitsverarbeitung
    • psychische Gesundheit
    • Resilienz

    Austausch

    Ich bevorzuge den Austausch per:

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    • Telefon

    Sprachen

    • deutsch
    • englisch

    Region

    • Zürich

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